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Artikel zum Thema: Controlling

Grün­dungs­fahr­plan – Der Business Plan als Aus­gangs­punkt für eine erfolg­rei­che Unternehmensgründung

Kate­go­rien: Manage­ment-Info

Juni 2018 

Aller Anfang ist schwer – das gilt auch für die Gründung eines Unter­neh­mens und noch vielmehr für die Ent­wick­lung hin zu einem erfolg­rei­chen Unter­neh­men. Damit zumin­dest die ersten Schritte leichter fallen, zeigen wir in unserer Arti­kel­se­rie „Grün­dungs­fahr­plan“ in der Manage­ment-Info, worauf es für Gründer bzw. in einem Start-up ankommt. Beleuch­tet werden dabei betriebs­wirt­schaft­li­che, juris­ti­sche und steu­er­li­che The­men­stel­lun­gen, an denen junge Unter­neh­men – ganz unab­hän­gig von der Branche – typi­scher­wei­se nicht vor­bei­kom­men. Der Business Plan als Aus­gangs­punkt für die erfolg­rei­che Unter­neh­mens­grün­dung soll auch der Start­punkt der Arti­kel­se­rie sein.

Business Plan als „Fahrplan“ für das Unternehmen

Ein Business Plan ist die in Worte gefasste Dar­stel­lung der Geschäfts­idee des Unter­neh­mens, welche nicht nur die Chancen und das Poten­ti­al der eigenen Tätig­keit zeigt, sondern auch auf die not­wen­di­gen Vor­aus­set­zun­gen auf­merk­sam macht und die damit ver­bun­de­nen Risiken benennt. Aus dieser Vielfalt ergibt sich, dass mit der Erstel­lung eines Business Plans ein beträcht­li­cher Aufwand ver­bun­den ist. Dafür bietet ein guter und sorg­fäl­tig auf­be­rei­te­ter Business Plan auch Richt­wer­te sowie Anhalts­punk­te für spätere Ent­schei­dun­gen im Lebens­zy­klus des Unter­neh­mens. Selbst wenn der Business Plan als Grund­stein für die Führung des Unter­neh­mens betrach­tet werden kann, so ver­mit­telt er trotzdem kein starres Konzept und es ist ange­bracht, den Business Plan wie die dahinter stehende Stra­te­gie auch in Zukunft immer wieder zu über­den­ken und anzu­pas­sen. Nicht zuletzt wenn man als junges Unter­neh­men Kapi­tal­ge­ber finden möchte oder eine För­de­rung bean­tragt, wird ein Business Plan benötigt. In einem späteren Stadium – etwa bei struk­tu­rel­len Ände­run­gen in Form von Betei­li­gun­gen durch Inves­to­ren – wird typi­scher­wei­se auch ein Business Plan verlangt.

Business Plan durch­leuch­tet das eigene Unternehmen

Ein Business Plan bildet die Grund­la­ge für die unter­neh­me­ri­sche Ziel­set­zung und bietet Infor­ma­tio­nen über Geschäfts­idee, Stra­te­gien und Maß­nah­men, recht­li­che und sonstige Rah­men­be­din­gun­gen, ange­bo­te­ne und geplante Produkte bzw. Dienst­leis­tun­gen usw. Hinzu kommen noch Aus­künf­te über die beson­ders rele­van­ten Punkte Liqui­di­tät und Finan­zie­rung, die bei­spiels­wei­se im Zusam­men­hang mit der Aufnahme von Fremd­ka­pi­tal immer eine große Rolle spielen. Da mithilfe eines Business Plans das ganze Unter­neh­men durch­leuch­tet wird, ist nicht ver­wun­der­lich, dass neben dem Eigen­tü­mer als Stra­te­gie­trä­ger regel­mä­ßig auch das Con­trol­ling von einem durch­dach­ten Business Plan pro­fi­tiert, da die ope­ra­ti­ve Umset­zung der stra­te­gi­schen Ziele regel­mä­ßig besser gelingt, wenn das Bild des Unter­neh­mens im Ganzen gut struk­tu­riert ist. Wert­vol­le Daten­quel­len für die Erstel­lung eines Business Plans finden sich regel­mä­ßig in der Buch­hal­tung, Lohn­ver­rech­nung, Kos­ten­rech­nung oder auch in Markt- und Mitbewerberdaten.

Business Plans bringt viele Vorteile

Abge­se­hen von der Not­wen­dig­keit der Erstel­lung eines Business Plans für bestimm­te Situa­tio­nen im Lebens­zy­klus eines Unter­neh­mens und neben dem Umstand, dass ein Business Plan eine gute Ori­en­tie­rungs­hil­fe für die ope­ra­ti­ve Umset­zung der Stra­te­gien und für das Day to Day Business dar­stellt, bietet er auch all­ge­mein Vorteile, die nach­fol­gend aus­ge­wählt dar­ge­stellt werden:

  • Der Business Plan schafft Ver­trau­en – sowohl für den Unter­neh­mer selbst als auch für Dritte. Die genaue Aus­ein­an­der­set­zung mit dem eigenen Unter­neh­men kann das Ver­trau­en auf die eigenen Stärken fördern. Ebenso zeigt sich, dass es der Business Plan Erstel­ler ernst meint mit seinem Plan und er in der Lage ist, mit der Kom­ple­xi­tät des geplan­ten Vor­ha­bens umzugehen.
  • Früh­erken­nungs­sys­tem durch den Busi­ness­plan. Die sys­te­ma­ti­sche Vor­ge­hens­wei­se bei der Business Plan Erstel­lung hilft auch, Probleme früh zu erkennen. So kann bei­spiels­wei­se regel­mä­ßig durch einen Business Plan ver­hin­dert werden, dass für die geplan­ten Produkte oder Dienst­leis­tun­gen dau­er­haft nicht kos­ten­de­cken­de Preise verlangt werden. Dies wird auch durch den Finanz­plan als Bestand­teil des Business Plans sicher­ge­stellt, welcher über das Ausmaß der not­wen­di­gen Inves­ti­tio­nen, die Ent­wick­lung des Cash­flows und über die Ren­ta­bi­li­tät der Projekte Auskunft gibt.
  • Ein Business Plan infor­miert über Finan­zie­rungs­be­darf, Finan­zie­rungs­ab­sicht und Finan­zie­rungs­dau­er. Dies ist sowohl für den Unter­neh­mer selbst von Bedeu­tung wie auch für poten­ti­el­le Kapi­tal­ge­ber.
  • Roter Faden durch den Business Plan. Durch die inten­si­ve Aus­ein­an­der­set­zung mit der geplan­ten Geschäfts­idee sowie mit dem eigenen Unter­neh­men gelingt es leichter, selbst einen roten Faden zu finden. Dies führt regel­mä­ßig auch dazu, dass die eigenen Vor­stel­lun­gen und Ziele Dritten gegen­über über­zeu­gen­der kom­mu­ni­ziert werden können, was sich wiederum positiv auf mögliche Unter­stüt­zer bzw. Kapi­tal­ge­ber auswirkt.

Welche Bestand­tei­le enthält ein Business Plan?

Der Inhalt des Business Plans ist von der Indi­vi­dua­li­tät des Unter­neh­mens bzw. der Geschäfts­idee geprägt. Trotzdem gibt es bestimm­te The­men­be­rei­che und Struk­tu­ren, welche in jedem Business Plan ent­hal­ten sein sollten. Zu berück­sich­ti­gen ist dabei natür­lich, in welchem Lebens­zy­klus­sta­di­um sich das Unter­neh­men befindet. Hierbei wird zwischen dem zusam­men­fas­sen­den Business Plan, dem voll­stän­di­gen Business Plan und dem betriebs­fä­hi­gen Business Plan unter­schie­den. Typi­scher­wei­se gibt ein Business Plan Auskunft über die kurz- und lang­fris­ti­gen Ziele des Unter­neh­mens. Neben der Beschrei­bung der ange­bo­te­nen und geplan­ten Produkte bzw. Dienst­leis­tun­gen wird auch über die aktuelle bzw. zukünf­ti­ge Markt­si­tua­ti­on (Absatz­mög­lich­kei­ten) berich­tet. Wesent­lich ist überdies eine Dar­stel­lung der Ver­mö­gens­la­ge, des not­wen­di­gen Kapi­tal­be­darfs (Finanz­plan) und des Ein­sat­zes der vor­han­de­nen und geplan­ten Res­sour­cen. Es ist ebenso darauf zu achten, dass die obli­ga­to­ri­sche Exe­cu­ti­ve Summary so gestal­tet ist, dass sie zum Wei­ter­le­sen anregt und ein poten­ti­el­ler Kapi­tal­ge­ber einen guten Über­blick über die wesent­li­chen Aspekte des Vor­ha­bens erhält.

Aufwand und Wert eines Business Plans

Die Erstel­lung eines Business Plans ist übli­cher­wei­se mit einem hohen zeit­li­chen Einsatz ver­bun­den. Die Umset­zung der stra­te­gi­schen Ziele in die ver­schie­de­nen ope­ra­ti­ven Schritte ist auch ein Prozess, welcher von Rück­kop­pe­lun­gen gekenn­zeich­net ist und dazu führen kann, dass bis zur Fina­li­sie­rung mehrere Kor­rek­tur­schrit­te not­wen­dig sind. Trotzdem ist ein Business Plan auch für den Erstel­ler selbst von unschätz­ba­rem Wert, da kri­ti­sche Aspekte des geplan­ten Vor­ha­bens klar und deutlich sichtbar werden und auch durch die genaue Aus­ein­an­der­set­zung mit der eigenen Unter­neh­mens­tä­tig­keit die Umset­zung der Stra­te­gie und somit auch das Day to Day Business erleich­tert werden.

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